Tuina

Die Tui Na ist eine uralte, ganzheitliche Therapieform der TCM und zählt, genau wie unter anderem auch die Akupunktur, zu den 5 Säulen der chinesischen Medizin.

Der Begriff setzt sich aus den Wörtern „Tui = Schieben, drücken“ und „Na =  greifen, ziehen“ zusammen, bedeutet, es handelt sich hierbei um eine medizinisch angewandte Massagekunst, welche aus dem Urinstinkt eines jeden Menschen, sich durch Händeauflegen zu heilen, hervorgeht  und schon vor tausenden von Jahren von Schamanen und Heilern erfolgreich angewandt wurde.

(Das kenne Sie doch bestimmt auch, diesen Reflex, sich die Hand auf eine schmerzende/ wunde Körperpartie zu legen und daraus resultierend eine ganz leichte Linderung zu verspüren oder?) 

 

Die Tuina ist also eine manuelle (sprich eine Behandlungsmethode zur Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates) , ganzheitliche Therapiemethode, welche auf den Grundlagen der TCM basiert und somit den gesamten Körper in die der gründlichen Diagnose folgenden Behandlung mit einbezieht: anders als in der westlichen Massagetechnik wird bei jener Massagekunst eben nicht nur lokal, zumeist im Schulter/bzw. Nackenbereich behandelt, sondern stattdessen orientiert man sich am Verlauf der 14 Meridiane und den darauf liegenden Akupunkturpunkten, um durch gezieltes Klopfen, Streicheln , Kneten , sowie einfache chiropraktische Griffe bestimmte Punkte zu aktivieren und so eine meist sofort spürbare Linderung zu verschaffen.

Dabei müssen die massierten Stellen nicht unbedingt mit der direkten schmerzenden Körperpartie übereinstimmen, schließlich kennt der Heilpraktiker die jeweilige Wirkung einzelner Akupunkturpunkte, welche ja über die Energieleitbahnen des Körpers alle miteinander in Verbindung stehen.

Tuina geht also weit über die schulmedizinische Massage hinaus, denn bei der Behandlung werden neben den Weichteilen (Muskeln, Sehnen, etc.) auch Gelenke miteinbezogen und bei Bedarf repositioniert.

Ziel

Wie bei allem in der chinesischen Medizin bezweckt auch jene Massagekunst den (wieder) ungehinderten Fluss der Lebensenergie Qi, sprich Tuina kann durchaus auch als eine energetische Massage verstanden werden, welche die Qi und Blutzirkulation im Körper anregt.

Die Tuina Massage ist also nicht nur äußerst entspannend, sondern bewirkt meist eine sofortige Verbesserung der Beschwerden und regt die Selbstheilungskräfte des Menschen an.

 

Dazu wird sie gerne mit der Akupunktur kombiniert, denn diese beiden Behandlungsmethoden ergänzen sich hervorragend und intensivieren somit das Ergebnis.

Anwendungsbereiche

Tuina kann also bei einem breiten Spektrum von Störungen bishin zu Erkrankungen der inneren Organe wirksam sein.

 

 1.) Krankheiten des Bewegungsapparates 

—> wie z.B:

  • akute und chronische Rückenschmerzen durch Muskelverspannungen
  • das chronische Lendenwirbelsäulen-Syndrom (Lumbago)
  • Bandscheibenvorfall im Lendwirbelsäulen-                                      
  • Nackensteife und Schiefhals (Torticollis)
  • Spannungs- und Nackenkopfschmerzen
  • das Syndrom der steifen Schulter (frozen shoulder),
  • der Tennisellbogen (Epicondylitis)
  • Verrenkungen und Verstauchungen von Gelenken
  • Sehnenscheidenentzündungen und Überbeine (Ganglien)
  • Neuralgien (Nervenschmerzen) im Brustkorbbereich

2.) Allgemeine und innere Krankheiten

—> dazu zählen:

  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Halbseitenlähmungen und Gesichtsnervlähmungen nach einem Schlaganfall (Apoplex)
  • grippale Infekte und Erkältungskrankheiten, Schnupfen und Husten
  • Bronchitis und Asthma
  • Schmerzen in der Flankengegend, Übelkeit und Brechreiz
  • Schlafstörungen

3.) Gynäkologische Krankheiten

—> wie z.B:

  • Regelschmerzen (Dysmenorrhö)
  • unregelmäßige Regelblutungen
  • das sogenannte prämenstruelle Syndrom (PMS)
  • Gebärmuttervorfall
  • chronische Entzündungen im Becken

4.) Kinderbehandlung mit Tuina

—> Sehr erfolgreich wird Tuina bei kleinen Kindern unter 6 Jahren eingesetzt, v. a. bei:

  • Durchfall, Verdauungsblockaden und Verstopfung
  • Blähungen
  • Appetitverlust und Gedeihstörungen
  • Bettnässen (Enuresis)
  • grippalen Infekten und Schnupfen
  • Fieber
  • Schiefhals (Torticollis)
  • Zustand nach Kinderlähmung (Poliomyelitis)